Posted on April 9, 2020, von & gespeichert unter Amos‘ News.


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Anstatt jüdischen Siedlerterrorismus zu verhindern unterstützen israelische Soldaten diesen.

Am Samstag, 7. März 2020, griffen Siedlerkolonisten Häuser am östlichen Rand des palästinensischen Dorfes Bourin an. Junge Dorfbewohner, die versuchten, die Angreifer zu verscheuchen, wurden von israelischen Soldaten mit Gummi-ummantelten Geschossen, Tränengas und Blendgranaten angegriffen.

Am Mittwoch, 11. März 2020 kamen Siedlerkolonisten von der Yitzhar (Siedlerkolonie) Kreuzung, betraten den Hof eines palästinensischen Hauses im Nachbarort Huwwara und schlugen die Scheiben von vier Fahrzeugen ein. Die anwesende Grenzpolizei verhinderte den Angriff nicht.

Bei keinem der oben beschriebenen Angriffe wurde jemand verhaftet.

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Am Sonntag, Montag und Dienstag, 8.  – 10. März 2020, zerstörten Regierungsbeamte von Polizei begleitet Getreidepflanzen von Beduinen im Negev: in As-Sira (nahe Kseife) – 500 Dunams, in Umm  Batin – 400 Dunams, in Wadi Guwayin – 130 Dunams, und in Al Ghara – 90 Dunams (die beiden letzteren in der Nähe von Sa’awa).

Am Donnerstag, 12. März 2020, zerstörten sie ein Haus in Khirbet Al Watan (in der Nähe von Hura)

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Am Dienstag,17. März 2020, pflanzten Siedlerkolonisten aus Gvi’at Ronen Setzlinge auf Land, das dem palästinensischen Dorf Bourin gehört. Dorfbewohner versuchten sie daran zu hindern. Als Antwort feuerten anwesende israelische Soldaten Tränengas auf Häuser im östlichen Teil des Dorfes und die Siedler fiuhren mit dem Pflanzen fort. Später betraten Soldaten das Dorf. In der darauffolgenden Konfrontation wurden drei Dorfbewohner verwundet. Siedlerkolonisten bewarfen die Häuser mit Steinen.

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Am Dienstag und Mittwoch, 17. – 18. März 2020, zerstörten Regierungsbeamte von Polizei begleitet Getreidepflanzen, die von Beduinen im Negev gepflanzt worden waren: in As-Sira, Tel Al Milah und Al Juraf (alle bei Kseife) – 450 Dunams wurden zerstört, in Tel Arad – 500 Dunams.

 

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Die letzten drei Monate kamen israelische Soldaten zu den Palästinensern im Dorf Shushala am späten Nachmittag und beschlagnahmten ihre Ausweise. Sie sagen den Dorfbewohnern, dass sie zum nahegelegenen Dorf Al Khader kommen müssten, um ihre Dokumente zurückzuerhalten. Die Palästinenser tun das aber bekommen sie erst um 21 Uhr zurück, was bedeutet, dass sie die Nacht über in Al Khader bleiben müssen. Was soll diese Schikane? Palästinenser verlassen ihre Behausungen in Shoshala? Und dann wird ihr Land geraubt?

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Am Sonntag, 22. März 2020, verlangten Inspektoren der für die Tierwelt zuständigen Behörde von beduinischen Schafhirten, die ihre Herden in der Nähe von Bir Hadaj (bei Kibbuz Revivim im Negev) weideten, dass sie dort weggehen sollten weil das eine militärische Feuerzone sei. Sie luden die Hirten zum Verhör am Mittwoch trotz des Lockdowns (Covid-19). Man muss wissen, dass bisher Hirten in ähnlichen Fällen aufgefordert wurden, die Feuerzone zu verlassen, ohne dass weitere Maßnahmen folgten.

Am Dienstag, 24. März, teilten Inspektoren Warnungen an Beduinen aus Rahma (nahe der israelischen Stadt Yerucham im Negev) aus und verlangten, dass sie die „Feuerzone“ verlassen. Man muss wissen, dass in den vergangenen Jahren die Hirten dort ungehindert weiden konnten.

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Am Samstag, 23. März 2020, griffen Siedlerkolonisten aus Havat Maon drei Palästinenser auf ihrem Weg von Tawane nach Tuba in den südlichen Hebronbergen. Man beachte, dass der Pfad, den sie benutzen, weit entfernt vom Siedler-Außenposten ist. Die Palästinenser liefen zurück nach Tawane. Die Siedlerkolonisten jagten hinterher und warfen Steine auf das Dorf. Junge Leute, die die Siedler zu vertreiben versuchten, wurden von israelischen Soldaten, die erschienen, angegriffen. Die Siedlerkolonisten betraten das Dorf obwohl es einen Armee-Erlass gibt der das verbietet. Drei Jugendliche, die versucht hatten, die Siedler zu vertreiben, wurden festgenommen. Keiner der Angreifer wurde festgenommen.

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Seit zwei Jahren nun dringen Siedlerkolonisten vom Außenposten der Siedlerkolonie Rimonim mit ihren Herden auf das Land palästinensischer Bauern aus A-Tayibe, das von Beduinen genutzt wird, und zerstören die Getreidepflanzen. Dieses Jahr setzten sie die Palästinenser unter Druck, dass sie nicht säen sollten. Siedlerkolonisten gehen fast jeden Tag mit ihren Herden auf die gesäten Felder. Am Donnerstag, 9. April, gab es z.B. einen solchen Vorfall und die Polizei weigerte sich, zu kommen.
Am nächsten Tag, am Freitag kontaktierte die Polizei die Beduinen, die sich beschwert hatten, und sah dem Geschehen zu, aber unternahm nichts gegen die Angreifer.

For further information: amosg46@gmail.com